tag:blogger.com,1999:blog-55940561792478604882024-03-27T10:15:27.416-07:00beliebigchristorpheushttp://www.blogger.com/profile/05598145443426368895noreply@blogger.comBlogger142125tag:blogger.com,1999:blog-5594056179247860488.post-40777982503181211262024-03-27T10:14:00.001-07:002024-03-27T10:14:55.801-07:00Warum die AffenfD für die alten Parteien nützlich ist<div>Es ist ein denkfaules & dysfunktionales Verhalten, wenn man mit einem Muster (wie zB in der Politik das alles immer Schönreden von BS) nicht weiterkommt, es aber weiter bedienen möchte, dann Muster vorzustellen, die im Effekt noch desaströser sind und mit diesen dann als Alternative zu "drohen".</div><div><br></div><div>In diesem Sinne sind die AffenfD richtig gehend nützlich für die traditionellen Parteien.</div>christorpheushttp://www.blogger.com/profile/05598145443426368895noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5594056179247860488.post-62881649126484653212024-03-17T07:42:00.001-07:002024-03-17T07:42:19.380-07:00Wie Gesinnungsethik Verantwortungsethik desavouiert.<div>"Schulen sind aus Sicht von Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger in der Verantwortung, junge Menschen auf den Kriegsfall vorzubereiten."<br></div><div><a href="https://twitter.com/ZDFheute/status/1768885761921659367?t=9azemzBrGkBMnXV2s3a8ow&s=19">Vgl. X-Post</a></div><div><br></div><div><div>Ich will das alles nicht glauben. Ich will nicht glauben, was die Propagandamaschine macht und vor allem womit sie durchkommt! Aber man muss es glauben, weil es vor unseren Augen passiert. </div><div><br></div></div><div>Haben wir bzgl unserer Schulen nicht ganz real viele andere Probleme?! </div><div><br></div><div>Ja, aber mit schierer Dauerpenetration mit moralinsaurer Gesinnungsethik lässt sich das offensichtlich alles relativ zügig in den Hintergrund drücken und eine Art right-or-wrong-my-country-Stimmung entsteht, in der dann Sprüche wie "whatever it takes" verfangen und eine Verantwortungsethik, die die Konsequenzen des eigenen Handelns mit ins Kalkül nimmt, in der Form einer Art Dolchstoßlegende als verräterisch abgelehnt wird.</div><div><br></div><div>Es ist zum verzweifeln wie perfide und mächtig die Kontrolle der Öffentlichen Meinung ist.</div>christorpheushttp://www.blogger.com/profile/05598145443426368895noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5594056179247860488.post-19713751433086439862024-03-13T17:33:00.001-07:002024-03-13T17:33:04.262-07:00Propaganda Spaltpilze quer durch die Beziehungen<div>Krasse PsyOp-Kampagne. Zu erklären Homosexuelle haben ein Rechts-Problem reicht so selbstverständlich durch, dass Homosexualität etwas mit politischer Haltung zu tun habe(n sollte) und Homosexuelle sich nun nach innen und nach aussen abgrenzen, bzw versichern müssen, dass der andere nicht das falsche namentlich AffenfD wählt.</div><div><br></div><div>Wenn man sich das Bsp mit Heterosexuellen vorstellt, dann wird deutlich was ich meine. Hier wird qua Propaganda gezielt und perfide gespalten. Und im Laufe der Jahre wurden durch die verschiedensten, essentiellsten Beziehungen spaltende Grenzen gezogen. Bei Corona war es zur Not der Nachbar, der auf einmal Bedrohung für Leib und Leben war und der ausgeschlossen gehörte. Mit den Kriegen ist es die Bedrohung von ausserhalb, die alles bedroht und gegen die gekämpft werden muss. Es werden politische Spaltpilze gesetzt, die früher oder später jeden Lebensbereich durchdringen. Man erinnere sich bspw an die Überschriften, die vor Weihnachten aufforderten den "schwurbelnden" Onkel zu bekämpfen, wenn er entsprechenden Talkingpoint widerspricht. Und dazu wurden dann die richtigen Claims gebracht, die man dann erwidern sollte.</div><div><br></div><div>Es ist alles so kaputt, weil der Journalismus seit mindestens 24 Jahren kaputt ist.</div>christorpheushttp://www.blogger.com/profile/05598145443426368895noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5594056179247860488.post-36834241231209409072024-02-13T09:36:00.001-08:002024-02-13T09:36:32.531-08:00Für mehr und bessere Methoden der Sprach- und Gedankenkontrolle?<p dir="ltr">"Wir dürfen nicht den Fehler machen, im Rechtsextremismus nur auf Gewaltbereitschaft zu achten", so der Präsident des @BfV_Bund Thomas Haldenwang. <i>Beim Phänomen des Rechtsextremismus gehe es zunehmend auch um "verbale und mentale #Grenzverschiebung</i>". <a href="https://twitter.com/christorpheus/status/1757452397813653795?t=DNfY1PCBK_bmyG3fBozlqQ&s=19">LINK zu X</a></p><p dir="ltr">Deswegen brauchen wir nun wohl mehr und bessere Methoden der Sprach- & Gedankenkontrolle, um uns vorab schützen zu können, also bevor es zu spät ist, natürlich!¹</p><p dir="ltr">Das ist doch die implizierte Anmahnung in so einer Aussage, oder?</p><p dir="ltr">Ich denke mal die Leute auf den Sonntags-Happenings werden begeistert sein. Die kommentieren und teilen sowieso nur ihre Partei-Slogans.</p><p dir="ltr">Wenn man sich aber ansieht, wie ein Journalist, wie Tucker Carlson gerade in der ganzen westlichen Mainstream-Welt als extrem Rechts und <i>nicht-sehenswert</i> geframed wird, obwohl er aktuell mit dem Putin-Interview so oder so ein zeitgeschichtliches Dokument produziert hat (egal wie man dazu steht), dann kann einem Angst und Bange werden. </p><p dir="ltr">Wenn man darüber nachdenkt wieviele mögliche Reaktionen denkbar gewesen wären, aber dieses eine Framing des "extrem Rechten, nichtsehenswerten Putinidioten" in perfektem unisono kam, das Video inhaltlich aber komplett unbehandelt blieb, höchstens durch polemisierende Bezugnahmen inhaltlicher Bezug angedeutet wurde, dann scheint der Schluss den man (spätestens) daraus ziehen muss: Irgendetwas stimmt nicht im Staate Dänemark!</p><p dir="ltr">Wenn man sich auch nochmal ansieht, was gerade zusätzlich auch an "Zensurgesetzen" neu auf den Weg kommt, dann kann man sich gut vorstellen, dass Interviews wie die von Tucker Carlson in Zukunft in Europa gebannt werden können sollen.</p><p dir="ltr">Es ist alles tatsächlich sehr besorgniserregend. Die ganze Situation mit dem Mainstream stellt sich zunehmend anders dar, als dass er einfach nur ein hier und da verstimmtes System ist, indem sich die Fehler letztlich ausmendeln und so die erwartete Aufgabe einer vierten Gewalt aber erfüllt werden kann.</p><p dir="ltr">In den letzten Jahren ist deutlich geworden, dass alles, von Corona an, ohne ein absolut selbstgleichgeschaltetes, moralisch disziplinierendes Mediensystem, dass über alle Sender und Formate hinweg aktiv gewisse Konflikperspektiven provoziert und so gespaltet hat, nicht möglich gewesen wäre.</p><p dir="ltr">Auf der einen Seite werden dem Bürger systematisch Alternativlosigkeiten bei wichtigen Fragen (Miete, Lohn, Inflation, Umverteilung) suggeriert und auf der anderen Seite bekommt das Publikum geradezu einen Entscheidungsoverkill angeboten, wenn es um Gender und Lifestile geht. Nicht das ich das nicht gut finde, Ihr merkt, dass es mir darum geht, dass für die meisten das Lohnniveau, die Mietpreise und die Inflation deutlich wichtigere politische Entscheidungsbereiche sind, in denen eben genau nix für kleine und mittlere Bürger in Entscheidungen berücksichtigt wird.<br></p><p dir="ltr">Pseudo-politische Kommunikation, die irrelevante Lifestyle-Fragen quasi-politisieren und diese dann hochjazzen bis sich die Balken biegen und auf einmal das Überleben nicht weniger als des Planeten und der Spezies davon abhängt, das xy passiert, das ist schauriger Alltag.</p><p dir="ltr">Dass Du 80% Deines spärlichen verfügbaren Einkommens für Futter und Bude ausgeben musst und im Verhältnis immer schlechter verdienst, das ist halt so, aber Du kannst Dich immerhin zwischen supervielen Identitäten entscheiden. Mehr Konsum würde ja auch nur mehr Klimazerstörung bedeuten, was wieder die Weltzerstörung bedeutet und wer will das schon? Also!</p><p dir="ltr">Es ist verrückt wie auf der einen Seite die krassesten Sachen regelmäßig fast wie Unfälle beschlossen werden, die immer weiter in Richtung autoritärer Kapitalismus gehen und gleichzeitig werden Freiheitsrechte über Jahrzehnte systematisch abgeräumt. Das ganze läuft offensichtlich über kontinuierliche Krisen und entsprechendes "Krisenmanagement".</p><p dir="ltr">Aber im Vergleich relativ bescheidene Dinge, die dem normalen Bürger wenigstens etwas geben könnten, auf die wird nicht nur vergeblich gewartet, in den letzten Jahrzehnten wird es in allen Aspekten für den normalen Bürger einfach schlechter.</p><p dir="ltr">Und was macht die vierte Gewalt die letzten 30 Jahre so? Die ist einfach vollembeddetes PR-Operativ des militärisch-industriellen Komplexes. Schön guten morgen!</p>christorpheushttp://www.blogger.com/profile/05598145443426368895noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5594056179247860488.post-24312189980749127122024-02-11T14:58:00.001-08:002024-02-11T14:58:05.533-08:00Der Ukrainekrieg als strategischer Move der USA<div>Wenn man den Ukrainekonflikt im Rahmen eines sehr groß angelegten Weltwirtschaftskriegsszenarios betrachtet, dann hat sich die USA Europa erstmal als abhängigen Juniorpartner (zB Energiepreise) gesichert, indem es durch die NATO-Osterweiterung die Verbindungen zwischen Europa (Technologie) und Russland (Ressourcen) gesprengt hat.</div><div><br></div><div>Würden Europa und Russland eine Win-Win-Situation entwickeln können, dann wären die USA, Eurasien, China drei große Blöcke, von denen die USA nicht mal unbedingt die beste Lage hätten.</div><div><br></div><div>Eurasien und China könnten mit neuen Seidenstraßen gewaltigen Wohlstand auf den Kontinenten bringen. Weder wegen Ressourcen noch wegen Technologien bräuchte man die USA zwingend. </div><div><br></div><div>Das ist natürlich schon sehr lange der Grund warum die USA uns nicht nur vor dem Russen retten, sondern heute retten sie sich selbst, indem ein Krieg genutzt wird, um das Ziel zu erreichen.</div><div><br></div><div>Das absolut wahnsinnige ist, dass Europa (auch mal als Friedensprojek gedacht) sich gegen seine eigenen Interessen auf den höchsten Ebenen solcher Weichen verschrieben hat, die mit dem Eigeninteresse Europas Nichtstun tun haben.</div><div><br></div><div>Das ist einzig so zu erklären, dass die USA quasi in der kompletten westliche Welt durch Einflusspersonen und institutionellen Einfluss die Mainstreammedien vollständig kontrolliert. Punkt. Man kann Symbole dafür aufrufen #Assange #Wikileaks #Snowden usw. Aber Tatsache bleibt's. </div><div><br></div><div>Im Grunde glaube ich dass die Aufteilung USA, Europa/Russland, China besser wäre, weil sie gleichgewichteter wäre.</div><div>Wenn man drei Spieler hat, die einigermaßen gleichgroß sind und so weniger Zwangsabhängigkeiten da sind, sondern durch rationale Entscheidungen Zusammenarbeit und Abhängigkeiten aufgebaut und verändert werden können, dann gibt es für alle mehr Anpassungsmöglichkeiten.</div>christorpheushttp://www.blogger.com/profile/05598145443426368895noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5594056179247860488.post-74977743191614587122024-02-09T09:16:00.001-08:002024-03-19T11:51:44.999-07:00Während aus Angst um die Demokratie demonstriert wird, zerlegen einflussreiche Personen und Strukturen die Demokratie, Bürgerrechte und den Rechtsstaat<div>Ich dachte wir verteidigen gerade die Demokratie und vielleicht noch die Reste einer sozialen Marktwirtschaft. Auf einen anderen Verdacht kann man kommen, wenn man sich dieses Video ansieht (<a href="https://twitter.com/iluminatibot/status/1755899189282890137?t=jwlz7x-d-69vDduUR0abUg&s=19">LINK zu X</a>)<br></div><div><div><br></div><div>Für Klaus scheint es bei der Frage "Wer wird die Welt ins 21 Jahrhundert führen?" nur zwei Optionen zu geben Staatskapitalismus vs Aktionärskapitalismus. Und er bzw das WEF - wie er hier sagt - stehen dafür, dass Privatpersonen, bzw Aktionäre die Welt in die Zukunft führen.</div><div><br></div><div>Wenn man sich überlegt wie krass das WEF "den Westen" jetzt schon beeinflusst, bzw Einflusspersonen stellt (vgl zB Gabriel Attal, usw, usw, usw), dann ist es letztlich umso erschreckender, wie genau NICHT aktuelle und gewaltige Machtstrukturen daraufhin hinterfragt werden wie sie Demokratie, also den Einfluss des Bürgers real abbauen und sukzessive ersetzen durch den Einfluss von Aktionären, Fonds, usw, usw..</div><div><br></div><div>Deutlicher als Klaus das in dem Video erklärt, kann man den schon lange laufenden Prozess der Entmündigung des Bürgers hin zu einem Aktionärskapitalismus als Ordnungsform, nicht transparent machen. Der WEF vermittelt quasi selbst "geschulte" Entscheidungsträger in die Politik, die dafür sorgen, dass der Aktionärskapitalismus uns weiter in dieses Jahrhundert hineinführt.</div><div><br></div><div>Man kann leicht sehen, dass der Demokratie aktuell mit hoher Wahrscheinlichkeit dunkle Zeiten bevorstehen. Egal wie viele Sonntagsdemos es gegen selbst hochgejazzte, leichtgängige Feindbilder geben wird, die fortschreitende Unterminierung der Demokratie kommt real - und offen ausgesprochen - aus einer ganz anderen Ecke.</div><div><br></div><div>Real sind Nazis nicht die Kraft, die seit Jahrzehnten Bürgerechte, Demokratie und Rechtsstaat beschränken. Sie sind auch aktuell nicht mal nah dran größeren Schaden anrichten zu können.</div><div><br></div><div>Es ist beängstigend, wenn reale, sehr mächtige politische, mediale und industrielle Strukturen die Demokratie unterminieren, in Kriege treiben und die Wirtschaft ruinieren (aka den kleinen Mann in der ihm natürlich zufallenden Bittstellerhaltung fixieren) und dabei die Menschen gleichzeitig genau das System feiern, indem sie es happeningmäßig vor der riiieeeeesigen Bedrohung Bernd Höcker & den Nazis retten; während Blackrock, Main Street, Vanguard und die Gates, Musks, Bezos dieser Welt quasi mit dem WEF eine die Welt führende, globale Finanzelite installieren.</div><div><br></div><div>Herzlichen Glückwunsch!1</div></div>christorpheushttp://www.blogger.com/profile/05598145443426368895noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5594056179247860488.post-76459206813870722902024-02-06T09:58:00.001-08:002024-02-06T09:58:46.306-08:00Episodenwechsel in einer Langzeitstrategie der USA oder Warum Trump auch nützlich ist<p dir="ltr">Manchmal investieren sich Politiker so tief zB in Kriegslogiken, die aber nur für eine gewisse Zeit strategisch nützlich sind, so dass nur ein Wechsel der Politiker/Parteien einem Episodenwechsel in einer Strategie anschlussfähig macht ohne dabei alles vorher erreichte wieder abzuräumen.</p><p dir="ltr">Biden zB hat Europa in einen Krieg geführt, der Europa für 10-20 Jahre energiepreismäßig schlechter dastehen lässt als die USA. Das Ziel Europas Wirtschaften (insbesondere D) so konkurrenzmäßig hinter den USA zu positionieren ist durch den Krieg erreicht. Nun ist der Krieg für die Ukraine nicht gewinnbar, aber über die NATO Unterstützung wird die Ukrainische Armee und so der Krieg trotzdem quasi künstlich am Leben gehalten. Das kostet Geld. Viel Geld.</p><p dir="ltr">Wenn für die Amerikaner das Ziel erreicht ist werden sie die Mittel für den entsprechenden Einsatz canceln. Das würde aber wichtige internationale Beziehungen gefährden. Beziehungen mit Staaten, dessen Politiker sich nicht nur selbst, sondern auch ihrer Bevölkerung den Krieg letztlich moralisch aufgeschwatzt haben. Olaf Scholz kommuniziert ja bspw eine enge Absprache mit den USA. So würde Ilaf natürlich echt doof dastehen, wenn Biden nun erklären würde, dass sein Ziel erreicht sei und die abgesproche Kooperation nur als Spaß gemeint war.</p><p dir="ltr">An der Stelle kommt eben für eine Langzeitstrategie der Wechsel der Lager ist Spiel. Trump kann bspw in seiner spieltheoretischen Rolle als Madman den Krieg zack beenden ohne dass Biden, bzw die Demokraten bei ihren internationalen Kontakten in ihrem Ansehen schaden nehmen.</p><p dir="ltr">Aus einer überparteilichen Sicht kann man so sicherstellen, dass man in einer langfristigen Strategie nicht in einzelnen Episoden hängen bleibt, nur weil PR zB zu gut funktioniert und Politiker, Journalisten und Publikum sich so sehr in den Geschichten verfangen, dass sie kein Ende mehr finden.</p><p dir="ltr">Gerade im Fall von Krieg, in den man sich labert und labern lässt, ist zB das geschaffene Leid so groß, dass man immer schwerer sagen kann:"Upsi, ich lag falsch. Funktioniert doch nicht. Wir machen jetzt was anderes, denn eigentlich war es nicht so wichtig". Sowas kommt nachvollziehbarerweise nicht gut an, wenn die Leute hochemotionalisiert und moralisch geführt andere Menschen töten wollen, bzw andere Menschen andere Menschen töten lassen wollen.</p><p dir="ltr">Deswegen kann man Trump als nützlich erachten. Denn die Demokraten und ihre Community können ihren Film so weiterfahren und einfach sagen: Wegen Trump und einfach auf die nächste Aktivierung warten.</p><p dir="ltr">Umgekehrt funktioniert das Spiel natürlich auch.</p>christorpheushttp://www.blogger.com/profile/05598145443426368895noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5594056179247860488.post-66055564544692809172024-02-01T03:48:00.001-08:002024-02-01T03:48:56.102-08:00Moralisch-normorientierte Kommunikationen erschweren Positionswechsel erheblich und spalten die Gesellschaft<div>Wer sich moralisch positioniert, also an Normen orientiert, dem fällt es schwer Fehler einzugestehen und seine Position zu verändern.</div><div><br></div><div>Der Grund ist, dass Normen so integriert sind, dass der Anspruch da ist sie trotz Erwartungsenttäuschung (Normverstößen) beizubehalten (im Unterschied zu Kognitionen).</div><div><br></div><div>Normen immunisieren sich sozusagen selektiv gegen Wirklichkeitsbezüge, weil man gewisse Erwartungen gegen die Wirklichkeit durchsetzen möchte. Bsp. Es passieren jeden Tag Verbrechen, trotzdem, bzw gerade deswegen wollen wir natürlich die Erwartung aufrecht erhalten, dass soetwas juristische Konsequenzen hat.</div><div><br></div><div>Normen erfüllen in dieser Hinsicht die Funktion dauerhafte, kontinuierliche gesellschaftliche Konflikte bearbeitbar zu halten.</div><div><br></div><div>Weil Normen offenkundig nur selektiv an Wirklichkeitsbezügen orientiert sind ist entsprechende Kommunikation bevorzugt moralisch ausgerichtet.</div><div><br></div><div>Moralische Äusserungen explizieren jedoch im wesentlichen die Unterscheidung Gut/Böse und assoziieren Zustimmungen/Ablehnungen zu bestimmten Themen mit Gut/Böse. So steckt in jeder moralischen Äußerung die Aussage: Wenn Du zustimmst/ablehnst, dann bist Du gut/böse. Und wenn Du böse bist, dann bist Du eine Gefahr für die Gruppe, die deswegen Maßnahmen gegen Dich ergreifen muss (Zum Wohle aller, natürlich).</div><div><br></div><div>Wenn man sich nun bei einem Thema moralisch-normorientiert aufgestellt hat, also letztlich sein persönliches Ansehen (und das der anderen) in der Gruppe verknüpft hat mit Zustimmung/Ablehnung zu einem Sachverhalt, der sich in entscheidenden Hinsichten gegen Wirklichkeitsbezüge immunisiert hat, dann sitzt man im gewisser Weise semantisch in der Patsche. Lernfähigkeit, bzw Veränderungsfähigkeit ist bedroht.</div><div><br></div><div>Aufgrund abgeschnittener Wirklichkeitsbezüge fallen sachliche Argumentationen schwer und eine Positionsänderung verändert sozusagen gleichzeitig den Hintergrund der Anerkennung, des Ansehens in der Gruppe.</div><div><br></div><div>Je mehr man sich in diese moralisch-normorientierte Kommunikationen investiert, desto stärker verstrickt man sich in Positionen, die für diejenigen, die diese Positionen halten sehr klebrig werden. Weil es dabei im wesentlichen darum geht durch Androhung des Entzug von Anerkennung in der Gruppe Zustimnung zu ernötigen, sind sehr schnell sehr viel Emotionen beteiligt, während eine sachliche Ebene gerade nicht maßgeblich gefragt ist. </div><div><br></div><div>Es entstehen Situationen, in denen eine Gruppe sich spaltet und beide Seiten anfangen zum "Schutz" vor den jeweils anderen aufzurufen.</div><div><br></div><div>Es entwickeln sich semantische Grabenkämpfe, die eine Spaltung stabilisieren. Das vertieft die Grenzen und die gefühlten Bedrohungsängste auf beiden Seiten und erschwert immer weiter Positionswechsel erheblich.</div>christorpheushttp://www.blogger.com/profile/05598145443426368895noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5594056179247860488.post-48306642214776174962024-01-30T13:55:00.001-08:002024-01-30T13:55:33.505-08:00Rente in der besten Republik<div>Rente in D ist, wenn Du 45 Jahre vollzeit arbeitest und dafür dann durschnittlich als Mann netto €1212 und als Frau netto €737 pro Monat zugewiesen bekommst. <a href="https://www.24hamburg.de/verbraucher/rente-so-hoch-durchschnitt-netto-deutschland-altersrente-rentner-news-92080076.html#:~:text=M%25C3%25A4nner%2520im%2520Westen%2520erhalten%2520im,1082%2520Euro%2520auf%2520dem%2520Konto">LINK</a></div><div><br></div><div>Voll großzügig ist das System, weil: Wenn die ausgezahlte Rente nach 45 Jahren Beitragszahlung unter €1100 liegt, dann bekommt man €400 zugebucht. (<a href="https://www.dgb.de/themen/++co++c37041ee-f1d6-11ea-bff8-001a4a160123#:~:text=Was%2520als%2520kleine%2520Rente%2520gilt,40%2520Beitragsjahren%2520unter%2520975%2520Euro.">Grundrente</a>)</div><div><br></div><div>45 Jahre, 8 Stunden am Tag, Tage, bei denen die eine Stunde "Pause/Regeneration zum Weiterarbeiten" nicht bezahlte Zeit ist, weil sie behandelt wird, als wenn es Freizeit wäre.</div><div><br></div><div>Ich verstehe garnicht die Unzufriedenheit der Menschen!!1!1111!1 Das ist doch eine tolle Perspektive!1!!1 </div><div><br></div><div>Falls Zweifel aufkommen sollten, dass das die beste Republik ist, die es je gab, dann muss man einfach nur etwas länger die Hypnosekröte anschalten.</div>christorpheushttp://www.blogger.com/profile/05598145443426368895noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5594056179247860488.post-89319695497073887802024-01-30T13:05:00.001-08:002024-01-30T14:50:21.203-08:00Nie wieder Krieg<div>Oskar Lafontaine hat auf dem ersten Parteitag der BSW darauf hingewiesen, dass vor genau 100 Jahren das ikonische Plakat von Käthe Kollwitz »Nie wieder Krieg« veröffentlicht wurde.</div><div><br></div><div>Heute fehlt bei der Verwendung der Formel "Nie wieder" offensichtlich das entscheidende Wort "Krieg".</div><div><br></div><div>Wären die "Gegen Rechts Demos" auch allgemein so wohlwollend beäugt worden, wenn "Gegen Krieg" oder "Nie wieder Krieg" Mottos gewesen wäre?</div><div><br></div><div>Irgendwie muss man feststellen, dass der alte, bessere und wichtigere Slogan "Nie wieder Krieg" in der heutigen politischen und journalistischen Kommunikation sehr viel mehr Brisanz entwickelt.</div><div><br></div><div>Denn Politik und Journalismus sind offensichtlich mit ihrer Kommunikation sehr tief in mehrere Kriege investiert, so dass der Slogan "Nie wieder Krieg" konkret gegen die aktuellen Narrative läuft. Deswegen ist er natürlich aktuell nicht opportun.</div><div><br></div><div>Nur muss man sich doch ernsthaft fragen, ob solche "sprachlichen Denkmäler" für gute Zeiten erdacht sind, in denen man sie als einfache Schnörkel zur moralischen Selbstbeweihräucherung nutzen kann. Naheliegender erscheint natürlich, dass derartige Aussagen gerade eine Erinnerung für die Zeiten sind, in denen gewisse verengte Perspektiven kriegerische Logiken nahelegen und das Aussprechen solcher Aussagen von der Mehrheit quasi automatisch als störende Opposition erlebt wird. In einer solchen Situation sind wir gerade.</div><div><br></div><div>Schön wäre eine Demo gegen Krieg unter dem Motto "Nie wieder Krieg", auf der keine einzige Nationalflagge zu sehen ist.<br></div>christorpheushttp://www.blogger.com/profile/05598145443426368895noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5594056179247860488.post-14683313117940225362024-01-29T03:37:00.001-08:002024-01-29T03:37:51.455-08:00Über den Wunsch nach Gruppenzugehörigkeit, Spaltung und einer Politik, die nicht vereinen kann und das auch nicht versuchen sollte.<p dir="ltr">Lustigerweise ist es auf beiden Seiten ein Gruppengefühl, ein Zugehörigkeitsgefühl sehr wichtig, das den Leuten nicht nur ein gutes Gefühl gibt. Das Bedürfnis danach ist allgemein sehr hoch.</p><p dir="ltr">Leider sind die Schemata, in denen Leute Zugehörigkeit angeboten bekommen oft Formen, die abgrenzen zu anderen Zugehörigkeiten und so letztlich Spalten. In den entsprechenden Konflikten stärken beide Seiten sich dann gegenseitig in ihren abgrenzenden (Teil)Identität.</p><p dir="ltr">Der Wunsch nach einer die Allgemeinheit umfassenden Zugehörigkeit ist offensichtlich überall sehr hoch, behindert sich über spaltende Schemata aber letztlich selbst.</p><p dir="ltr">Politik kann garnicht anders als Entscheidungen zu treffen, die nie für alle gleichmäßig, quasi allgemein gut und so für alle zustimmungsfähig sein können. Und so kann Politik garkeinen allgemeinen, geschweige denn Konses zwischen allen herstellen. Entscheidungen sind immer Abwägungen.</p><p dir="ltr">Deswegen sollte sich Politik auch eher nicht berufen fühlen eine demokratische Gesellschaft mit vollständigem Konses überziehen zu wollen. Zunächsteinmal, weil es natürlich unmöglich ist, aber vor allem zweitens, weil allein der Versuch politisch und gesellschaftliche Schaden anrichtet.</p><p dir="ltr">Wird nämlich die Erwartung geweckt in der Politik ginge es um Zugehörigkeit zu einer Gruppe und nicht um komplexe Entscheidungen, die auf das Allgemeinwohl abzielen sollen und extreme Sachkompetenz benötigen, dann entsteht offenbar der sich verbreitetende Irrglaube es komme nur daauf an der richtigen Gruppe anzugehören und die anderen Gruppen entsprechend einzudämmen und dann würde sich das Allgemeinwohl und der Rest schon von alleine ergeben.</p>christorpheushttp://www.blogger.com/profile/05598145443426368895noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5594056179247860488.post-54601081513111853592024-01-26T11:15:00.001-08:002024-01-26T11:15:07.408-08:00Hohe Energiepreise verzögern oder killen letztlich Transformationsprozesse<p dir="ltr">Teurere Energiepreise haben logischerweise die Konsequenz, dass Transformationsprozesse sehr viel teurer und damit entweder verschoben, gekillt werden oder langsamer vollzogen werden.</p>
<p dir="ltr">Insofern gibt es für unsere Zivilisation nur eine Flucht nach vorne. Und Politik, die es auf Verteuerung von Energie anlegt und die Lösung in Zurückfahren, Reduzierung und "von allem Weniger" sieht ist nicht nur reaktionär, sondern verzögert oder killt Transformationen und bedroht so letztlich die Zivilisation als ganzes. </p>
<p dir="ltr">Weil wir eine schnelle Transformation hin zu regenerativen Energien und entsprechenden Strukturen benötigen, die nicht einfach von Himmel fallen, brauchen wir dazu zwingend Energiepreise, die so niedrig sind, wie nur möglich sind.</p>christorpheushttp://www.blogger.com/profile/05598145443426368895noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5594056179247860488.post-56732996510036684582024-01-13T09:05:00.001-08:002024-03-19T12:00:55.916-07:00High Noon - Angenehme Arbeitsbedingungen vs demokratische Legitimationsbedingung<div>Der Eindruck ist, dass die Parteien so tief in ihre "Pläne" verstrickt und die dazugehörigen Medienezählungen so langfristig in die Hirne des Publikums massiert sind, wenn sie jetzt anfangen würden so radikal für normale Bürger Politik machen zu wollen, wie die letzten Jahrzehnte Politik für Industrie, bzw. Kapital, das würde die Strukturen, die das Bisherige tragen, in so vieler Hinsicht überfordern, die Parteien würden daraufhin schnell ihre finanziellen und medialen Existenzbedinugungen verlieren.</div><div><br></div><div>So stehen die Parteien scheinbar vor der interessanten Situation, dass sie ihre bisherigen "angenehmen" Arbeitsbedingungen verlieren, wenn sie nötige Politik für den Bürger ubd gegen möchtige Eliten machen würden. Und wenn sie es nicht tun, dann verlieren sie in einem desaströsen Umfange ihre demokratische Legitimationsbedingung, weil der Bürger legitime Erwartungen hat und mit dem Rücken an der Wand steht.</div>christorpheushttp://www.blogger.com/profile/05598145443426368895noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5594056179247860488.post-25559484602549214522024-01-10T15:19:00.001-08:002024-01-10T15:24:27.459-08:00Von kaputten Medien, kaputter Politik, kaputter Industrie und einer pharaonenartigen Elite, die letztlich schon lange den ganzen Bums owned und zu einem Gehege für uns gemacht hat<div>Mit der großen Medien-, Politik- & Industriemacht stimmt irgendetwas fundamental nicht.</div><div><br></div><div>Ich spreche es jetzt mal aus: Die Indizien sind eindeutig, dass diese Bereiche geschlossene, durch wenige (mafiaartige) Gruppen maßgeblich beeinflusste Bereiche sind und letztlich 99.99999% aller Menschen in einer epochalen Simulation leben, die - wenn man so will - die Geschichte der Produktivitätsentwicklung, bzw der Kapitalakkumulation der letzten 1000 Jahre hinter Geschichten von naturgegebener Knappheit versteckt und zur Glaubwürdigkeitsverstärkung auch Krisen & Kriege als eine Art disziplinierende und formende "Flut" erzeugt.</div><div><br></div><div>Das Problem (und btw auch der Grund warum wir zB ein Grundgesetz und Persönlichkeitsrechte haben) ist, dass nicht automatisch Menschen in Machtpositionen kommen, die das Allgemeinwohl im Blick haben. </div><div><br></div><div>Wenn es um die Hebel der Macht in einem Land wie D geht, dann ist der Jackpot so groß, dass Spieler dabei sind, die mit unfassbaren Ressourcen ins Spiel gehen und anderes als das Allgemeinwohl im Sinn haben.</div><div><br></div><div>Wer glaubt die Welt sei ein Waldorffkindergarten und letztlich würde sich schon das Gute durchsetzen, der hat zuviel Fernsehen geguckt. Wahrscheinlich ist eher das Gegenteil der Fall. Die skrupellosesten und gefährlichsten werden mit den härtesten Bandagen, um die machtvollsten Positionen auf diesem Planeten kämpfen. Das einzige was uns davor in D in einem gewissen Umfange schützt ist das Grundgesetz und sozusagen ein nicht unterwanderter Rechtstaat.</div><div><br></div><div>Sorry, aber nun ist davon auszugehen, dass quasi die Parteien und die relevanten Medienredaktionen unterwandert sind von Gruppen/Diensten, die unfair, falsch, heimtückisch, kriminell agieren und unglaubliche Geldmengen zur Verfügung haben, um mehr und mehr Macht, weniger und weniger sichtbar an sich zu ziehen.</div><div><br></div><div>Wenn Menschen in einer Anzahl, die man in der nächsten mittelgroßen Disco unterbekommen könnte soviel Geld gaben, dass sie die ganze Weltwirtschaft für ein Jahr oder deutlich länger "kaufen" könnten, dann muss man sagen: Das Spiel Wirtschaft ist durchgespielt. Nur wird dann ja nicht aufgehört, dann geht das eigentliche Spiel vermutlich erst richtig los. Wenn eine überschaubare Gruppe die Weltwirtschaft im genannten Sinne owned, dann kann diese Gruppe quasi pharaonenartig, bzw gottgleich über alles verfügen, das man mit Geld kontrollieren und beeinflussen kann. Und sie wird dies nutzen, um die eigenen Spuren hinter einer Art Simulation zu verstecken, die es ermöglicht absolute Macht auf Dauer zu stellen, weil sie unsichtbar geworden ist und im Gewand einer freien Welt sich als beste aller Welten verkauft.</div>christorpheushttp://www.blogger.com/profile/05598145443426368895noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5594056179247860488.post-20487057098705350152024-01-03T16:06:00.001-08:002024-03-19T12:04:46.965-07:00Just another Abgesang auf die Deutsche Automobilindustrie<div>Die große Krise steht ja der Deutschen Automobilindustrie noch bevor. Ich würde ja raten, dass die Aktienkurse heute schon im Prinzip nur noch da sind wo sie sind, weil die investierten Ölstaaten ihr Geld noch nicht rausgezogen haben.</div><div><br></div><div>Gegeben die objektive Lage, sieht es krass aus. Was kann die D Autoindustrie in den nächsten 10 Jahren an E-Auto Stückzahlen bringen? Wieviel können die verschiedenen Konkurrenzunternehmen herstellen? Wie vergrößert sich der Weltmarkt? </div><div><br></div><div>Wenn man sich die aktuelle Realität dieser drei relativ überschaubaren Fragen ansieht und daraufhin abschätzt was im besten Falle erreicht werden kann, dann wird etwas deutlich: Allein die Produktionskapazitäten der D Automobilindustrie werden im Vergleich zu den Konkurrenzunternehmen nicht ausreichen, um einen nennenwerten Teil des Weltmarktes zu bedienen. Selbst wenn der Markt nur unwesentlich größer würde.</div><div><br></div><div>Es ist nicht nur ein Vorsprung in der reinen Stückzahl, den verschiedene große Produzenten in der Welt haben. Es besteht ein technischer Vorsprung bzgl Produktionsanlagen, in dem Sinne, dass nicht nur sehr viel mehr Autos, sondern auch bessere Autos zu deutlich geringeren Stückkosten produziert werden können, als es die deutschen Fabriken in den nächsten Jahren können werden.</div><div><br></div><div>Lassen wir uns mal überraschen!1</div>christorpheushttp://www.blogger.com/profile/05598145443426368895noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5594056179247860488.post-13599420137787230822024-01-03T11:33:00.001-08:002024-01-03T11:33:47.514-08:00Über politisches schwarze Peter zuschieben, neofeudale Politik und eine nicht vorhandene bürgerorientierte Allgemeinwohlperspektive<div>Folgendes schreibe ich in Reaktion auf diesen <a href="https://twitter.com/Peter_Jelinek/status/1742553197166678303?t=Lj6uWP6t5VF-jK1Z5-hiYw&s=19">X-Post</a> (https://twitter.com/Peter_Jelinek/status/1742553197166678303?t=Lj6uWP6t5VF-jK1Z5-hiYw&s=19):</div><div><br></div><div>Das Ding ist ja, das schwarze Peter zuschieben ist eben eine (leider) funktionsfähige Strategie sein eigenes Verhalten als nicht veränderungsbedürftig zu präsentieren, weil man das eigene Handeln ja hinter der Schuld der anderen versteckt. </div><div><br></div><div>Und genau das ist ein großes Problem quasi aller Parteien: Sie sind über Jahrzehnte defakto nur gewillt Partikularinteressen umzusetzen, die mit dem Allgemeinwohl nur peripher zu tun haben (https://link.springer.com/article/10.1007/s41358-017-0097-9) und die Kritik daran wehren sie einfach mit relativ stumpfen Sprachspielen ab.</div><div><br></div><div>Das funktioniert auch nur super, weil der Journalismus fast ausschließlich nur noch Bühnengeber für die jeweiligen Sprachspiele ist, mit denen die Bürger gegaslighted, genudged und letztlich für dumm verkauft werden. Unser Journalismus bietet quasi keine kontingente Reflexionsebene an.</div><div><br></div><div>Das ist schade, weil wir mehr denn je eine Politik benötigen, die genau nicht diesen neofeudalistischen Stil weiterfährt, sondern den normalen Bürger als gleichberechtigten Gegenpol ins Spiel bringt und ihm so Unterstützung bietet sich aus der - auch historisch bedingten - gebückten Bittstellerhaltung zu befreien.</div><div><br></div><div>Nach den letzten 100 Jahren 40-Stundenwoche und der nicht beim Bürger angekommenen Produktivitätsentwicklung wird das Zeit. </div><div><br></div><div>Das einzige was dagegen sprechen kann ist, dass die, die die letzten 100 Jahre unfassbare Ressourcen angehäuft haben, ja den ganzen Bums evtl durchgespielt haben und ownen, dass die uns in einer Art gut kontrollierten Wirtschaftssimulation uns unsere Lebenswelt jederzeit mit Krieg und Krisen um die Ohren hauen können und uns damit quasi im Geiselhaft haben. </div><div>Aber selbst wenn dem so wäre. Was soll man machen? Aufgeben macht aus meiner Sicht eher keinen Sinn. Dh selbst eine solch verfahrene Situation da wäre, dann würde aich das eher einen Grund geben direkt anzufangen sich für eine vernünftige bürgerorientierte</div><div>Perspektive einzusetzen.</div>christorpheushttp://www.blogger.com/profile/05598145443426368895noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5594056179247860488.post-89838012265811431702024-01-02T14:30:00.001-08:002024-01-02T14:30:46.685-08:00Entscheidungen sind schwer, außer in Krisensituationen.<div>Ich weiß manchmal echt nicht, wie in Deutschland überhaupt relevante Entscheidungen zustande kommen.</div><div><br></div><div>Logischerweise gibt es natürlich keine Entscheidungen, die für alle einfach gut sind. So gibt es immer Gründe. OK.</div><div><br></div><div>Wenn man sich nun ansieht, welche relevanten Entscheidungen trotzdem getroffen werden, dann kann man statistisch gesehen auf jeden Fall ein Merkmal besonders herausstellen, das wichtig ist, damit Entscheidungen trotzdem getroffen werden:</div><div><br></div><div>Langfristig wichtige Entscheidungen haben mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Konsequenzen, die gegen das Allgemeinwohl laufen.<br></div><div><br></div><div>Das klingt für eine Demokratie erstmal merkwürdig. Allerdings, wenn man sich ansieht, unter welchen Bedingungen langfristig wirksame wichtige Entscheidungen politisch getroffen werden, dann sind das größere Krisen, in denen nie ruhig und im Bewusstsein von Dilemmata differenziert abgewogen wird (passiert medial aber auch so oder so nicht), sondern Entscheidungen erzwingen sich dann scheinbar aus einer aktuellen Krisensituation.<br></div><div><br></div><div><div>In Situationen, in denen sich Menschen irgendwie bedroht sehen, dann hören sie eine Rhetorik von alternativloser Unumgänglichkeit gern und so mobilisieren sich dann auch schnell politische Mehrheiten gegen das Allgemeinwohl.</div><div><br></div><div>Herzlichen Glückwunsch.</div></div>christorpheushttp://www.blogger.com/profile/05598145443426368895noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5594056179247860488.post-65382899499748356822023-12-30T06:11:00.001-08:002024-03-19T12:17:17.698-07:00Womit aktuelle Politik nicht umgehen kann<div>Was <a href="https://twitter.com/J_Todenhoefer/status/1741038977069486360?t=aGqv5MoT6wOmMbSW8_9XvA&s=19">Jürgen Todenhöfer hier sagt</a> ist nicht einfach von der Hand zu weisen. (<a href="https://twitter.com/J_Todenhoefer/status/1741038977069486360?t=aGqv5MoT6wOmMbSW8_9XvA&s=19">Link zu XPost</a>)</div><div><br></div><div>Das sind Feststellungen, die die aktuelle Politik nur dissend ganz weit wegschieben kann. Aktuelle Parteien machen nichts anderes, als das eigene desaströse Tun in absurder Weise schönzureden.</div><div><br></div><div>Die allermeisten Menschen sehen, dass an Feststellungen, wie denen von Todenhöfer, etwas dran ist, sehen aber, dass man für diese Art Feststellungen bei Lanz & Co aufs übelste gegrillt wird. Das diszipliniert, bzw. bremst natürlich das Publikum im öffentlichen Diskurs.</div><div><br></div><div>Parallel dazu wird der öffentliche Diskurs vollgestopft mit Themen, die entweder oberflächlich sind, aber sich als fundamentale politische Themen geben (z. B. Identitätspolitik), oder es sind Themen, die die absolute Alternativlosigkeit durch eine konkrete Bedrohung bei Leib und Leben durch Krieg, Krankheit und Verderben ins Spiel bringen und darauf dann nur noch eine vollständig ideologisierte Parteinahme in einem Freund-Feind-Schema anbieten.</div><div>Man kann sich also frei entscheiden, ob man die Rolle als Freund oder Feind annimmt!1</div><div><br></div><div>Weder soziale, innenpolitisch wichtige Themen, die das Allgemeinwohl betreffen, noch eine stabile Perspektive auf Konflikte im Innen oder Außen, die die Grundrechte, Menschenrechte und Unvoreingenommenheit nach vorne stellen, kommen noch vor. Alles in diese Richtung vernünftiger und schwieriger Abwägungen wird erst rhetorisch polemisiert und dann mit plumpen gegen den Bürger gerichteten Schemata zurückgespielt. So sind dann alle letztlich froh, wenn man sich zwischendurch mal in quasi satirischen Pointen Luft verschaffen kann, dann aber nicht weiter im Detail drüber sprechen muss.</div><div><br></div><div>So fällt bürgerorientiertes hinten über und wird ersetzt durch sachlich völlig leeres symbolpolitisches Gerede, das gleichzeitig durch ein moralisch aufgeladenes Freund-Feind-Schema aufs schärfste emotional aufgeladen ist.</div><div><br></div><div>Wenn das aber über zu lange Zeit allzu absurd wird, dann kommt der Hammer mit höherer Wahrscheinlichkeit bei der nächsten Wahl, die ja geheim ist und so für soziale Disziplinierung nicht erreichbar ist. Davor kann man sich in Deutschland heute fürchten, wenn man etwas nachdenkt.</div>christorpheushttp://www.blogger.com/profile/05598145443426368895noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5594056179247860488.post-54167528121808709312023-12-29T18:57:00.001-08:002024-03-19T12:15:15.151-07:00Von Müntefering über Heil zum Paulus zur Zwangsarbeit und dem gnadenlos stringenten Entscheidungen der SPD für einen niedrigen Lohn<div><div>Heil pullt nach 17 Jahren mal wieder einen Paulus, bzw korrigiert das 2006 von Müntefering falsch zitierte Pauluszitat "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen" und macht es so ungleich wirksamer. (<a href="https://twitter.com/christorpheus/status/1740929891246190982?t=M-0X4SYRB8p0s14AMDuWyg&s=19">Vgl. Post auf X</a>)</div><div><br></div><div>Heils Rahmung, in der er quasi "Zwangsarbeit" (also nicht selbstausgesuchte Arbeit, bei der es den niedrigst möglichen Lohn gibt, bei deren Ablehnung die Existenzgrundlage entzogen werden & diesbezüglich logischerweise keine Verhandlungsposition besteht) umdeutet zu etwas, das moralisch geboten ist, der ist vergleichweise schwer zu entkommen.</div><div><br></div><div>Wenn man eine freie Berufswahl und eine Verhandlungsposition nicht vorsieht, dann kann man in Heils Variante sagen: Jemand bekommt ein Angebot, könnte also arbeiten und wenn er das Angebot nicht ausführen möchte, dann wäre das ein Zeichen, dass er nicht arbeiten WILL und so soll er deswegen auch nicht essen.</div><div><br></div><div>Müntefering wurde damals noch vorgeworfen, dass die, die nicht arbeiten können, ja doch irgendwie essen können sollten und dass Müntefering das Zitat zu allgemein, eben falsch angesetzt hat. Diesen Vorwurf kann man Heil heute nicht machen. Deswegen ist dieser Rahmung auch nicht mehr so einfach zu entkommen, wenn man sein Gedankengebäude ausschließlich mit moralischen, bzw Gesinnungs- Attitüden, statt mit sachlichen Argumenten fundiert hat.</div><div><br></div><div>Sachlich problematisch aus der Sicht einer Arbeiterpartei könnte man zB betrachten, dass man einer nicht kleinen Anzahl von Arbeitern mit dem Nein-sag-Potenzial kompletto die Verhandlungsfähigkeit nimmt. Das wird interessanterweise implizit mit einem "staatlich beglaubigtem" Mindestlohn legitimiert und damit wird dann auch der Sack zugezogen und eine stabile Niedriglohnzone etabliert, die dann umfassend politisch kontrolliert werden kann. </div><div><br></div><div>Defakto ist der Mindestlohn so eine Art sehr starker "Anker" für jede neue Lohnvereinbarung. Denn der Mindestlohn (oder sogar weniger) ist dann der Bereich, zu dem man nicht mehr Nein sagen können soll. Das ist langfristig eine ganz schlechte Grundeinstellung des Systems auch und gerade für die Arbeitenden, bei denen mit jedem neuen Arbeitsvertrag sich die Löhne für die meisten und zunehmend mehr Arbeitende in Richtung Mindestlohn bewegen werden. In etwa so, wie sich bei jedem neuen Mietvertrag die Miete pro qm erhöht.</div><div><br></div><div>Neben diesen relativ leicht erkennbaren Problemen (zumindest aus der Perspektive der Arbeitenden) gibt es noch andere sachliche Probleme, die wir uns als Gesellschaft mit solchen rhetorisch perfide angesetzten Ideologieversatzstücken einhandeln, mit denen das politische Publikum gegen seine Interessen genudged wird.</div><div><br></div><div>Dass diese Paulus Line in der SPD so mächtig ist, das ist mindestens verwunderlich. Von Aussen betrachtet könnte man jetzt abwertend sagen: Die drehen sich einfach im Kreis und sind doof. Aber das ist es offensichtlich nicht. </div><div><br></div><div>Das ist sicher nicht selbstvergessene Dummheit. Das ist unleugbar sehr bewusste, offen angekündigte Strategie einer Arbeiterpartei, die komischerweise seit mind 25 Jahren so handelt als wäre sie von der INSM infiltriert und letztlich übernommen worden.</div><div><br></div><div>Ich meine, Leute: Die SPD hat den ganzen Bums mit der Agenda 2010, also letztlich die Erpressung großer Teile der Arbeitenden mit dem Existenzminimum, möglich gemacht, um so einen stabilen und ausbaufähihen Niedriglohnsektor zu etablieren. MIT ANSAGE!</div><div><br></div><div>Nun haben wir 2023/2024 und das Publikum, das weder versteht was da mit ihm passiert, noch ein so gutes Gedächtnis hat, wie die Parteien, ist verzweifelt. Verzweifelt, weil es den Zusammenhang nicht vorgeführt bekommt, in dem - in diesem Fall - die SPD sehr stringent Entscheidungen trifft. Auf diesen Zusammenhang würde man zwar nicht kommen, wenn man aus einer Arbeitendenperspektive beobachtet, aber er ist damals offen kommuniziert worden und ist seit dem im wesentlichen unverändert.</div><div><br></div><div>Der Journalismus scheint sich auch systematisch eher für politisches Handeln in einem tagesaktuellen Kontext auf dem Level von Feuilleton zu interessieren. Dann fällt natürlich die Stringenz in den Entscheidungen der SPD nicht so auf, zumal alle wichtigen Entscheidungen als eigentlich nicht gewollte, aber eben der aktuellen Situation geschuldeten Entscheidungen präsentiert werden.</div></div>christorpheushttp://www.blogger.com/profile/05598145443426368895noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5594056179247860488.post-69104194204842355812023-12-25T14:12:00.001-08:002023-12-25T14:21:26.381-08:00Entfremdung vom sachlichen Diskurs durch moralisches Nudging<div>Vorhin habe ich auf x fassungslos folgendes Interview gesehen.</div><div><br></div><div><div>Moderator: "...ab sofort Waffenstillstand? Wenn Sie diese Leiden selbst gesehen haben."</div><div><br></div><div>Baerbock: "Weil um dieses Leid zu lindern, um möglichst dafür zu sorgen, dass insbesondere jetzt in Gaza die Menschen mit dem Nötigsten versorgt werden können, mit Wasser, mit Lebensmitteln, dann hilft es eben nicht einfach aus dem Impuls heraus "die Waffen müssen schweigen zu sagen", weil das ist nicht Aufgabe von Politik, sondern daran mitzuwirken, dass wirklich auch diese humanitäre Hilfe ins Land kommt." Quelle: https://twitter.com/SevimDagdelen/status/1739342199383363659?t=3GTRe2LxUrYKPkGpgnu1vg&s=19</div><div><br></div><div>Wow. "Krieg ist humanitäre Hilfe" und einen Waffenstillstand zu fordern ist nicht Aufgabe der Politik!</div><div><br></div><div>Eigentlich sagt sie quasi direkt:</div><div>20k Tote in über zwei Monaten. Da kann man jetzt nicht einfach spontan aus dem Bauch heraus Waffenstillstand fordern! Das ist auch gar nicht die Befugnis der Politik. Sie muss sich nämlich darum kümmern, dass humanitäre Hilfe wirklich ins Land kommt, und dafür braucht es eben Krieg.</div><div><br></div><div>Langsam wird es wirklich zu absurd. Selbst wenn man ihre Position vertritt, kann man doch erwarten, dass die deutsche Außenministerin nicht so einen 1984-artigen Blödsinn von sich gibt, sondern ihre Position mit plausiblen Argumenten unterlegen kann.</div><div><br></div><div>Vielleicht verliert man diese Kompetenz, wenn man sich duch Werteduseligkeit vor dem Publikum zu lange damit zufrieden geben kann die eigene Seite als gut zu verkünden und einfach gegen das Böse abzugrenzen.</div><div><br></div><div>Es geht ja nicht nur darum, sich pro oder contra einer Entscheidung zu positionieren und diese dann mit Gut- und Böse-Rhetorik öffentlich mitzuteilen, sondern es geht darum, Entscheidungen sachlich zu begründen und nicht einfach nur durch moralinsaures Gelaber die Leute in Duldungsstarre zu labern.</div><div><br></div><div>Begründungen für Entscheidungen sind wichtig, weil man an ihnen auch den Zusammenhang von verschiedenen Entscheidungen nachvollziehen kann. Das ist logischerweise eine wichtige Funktion von Begründungen politischer Entscheidungen in einer Demokratie. Insbesondere in einer repräsentativen Demokratie ist es für den Bürger wichtig, nicht nur zusammenhanglos von einer Entscheidung zur nächsten mitgenommen zu werden.</div><div><br></div><div>Gerade wenn Parteien aus einer Parteienlogik heraus für den Wähler ganze Entscheidungspakete anbieten sollte man sich als Wähler zumindest einen sachlichen Reim darüber machen können, wie die Argumente für die Entscheidungen sachlich im Zusammenhang stehen. Mit einer "Gut-Böse-Rhetorik", mit einer "Sonst geht die Welt unter-Rhetorik" oder sonstigen Alternativlosigkeitsrhetoriken kann man natürlich Entscheidungen forcieren, indem man sie quasi moralisch nudgt, aber ein Gefühl für den Zusammenhanh provoziert man beim Publikum nicht.</div><div><br></div><div>Das ist zu beliebt geworden. Zu beliebt, weil man den Wähler über moralisches Nudging letztlich von den sachlichen Grundlagen der Politik abkoppelt. </div><div><br></div><div>Das Publikum vergisst über moralische Kommunikation zu gern, dass es überhaupt nicht-alternativlose Situationen gibt, die man mühsam abwegen muss. Schon weil es eben einfacher ist moralische Haltung statt sachlicher Argumente zu kommunizieren. Besonders, wenn medial vorgeführt bekommt, dass man für die gute Seite nicht in Erklärungs- oder Rechtfertigungsnot gebracht wird, also quasi auch nicht sachlich argumentieren muss, sondern die Haltung für eine Seite selbst wie ein Argument sozial anerkannt wird.</div><div><br></div><div>Das Problem bei zu viel moralischem Nudging ist unschwer zu erkennen. Wenn Wähler in signifikantem Umfang anfangen moralische Haltungen mit sachlichen Argumenten zu verwechseln, dann bleibt der öffentliche Diskurs sachlich stecken. In moralischen Kategorien sind Kompromisse quasi inhärent ausgeschlossen. Der andere ist entweder Freund oder Feind. So kommt es in der Kommunikation nicht zum Kampf um Argumente für relevante sachliche Aspekte von Entscheidungen und entsprechend zu abgewogenen Kompromissen, sondern es kommt zu einer argumentativ völlig unbrauchbaren Dauereskalation, die den engen Diskursraum verstopft, ohne Fortschritt wahrscheinlich zu machen.</div></div>christorpheushttp://www.blogger.com/profile/05598145443426368895noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5594056179247860488.post-5449910672477115582023-12-24T18:03:00.001-08:002023-12-24T18:03:49.195-08:00Wenn ökonomische Bedürfnisse des Bürgers politisch gegen ihn verwendet werden<div>Der Tagesspiegel titelt: "Wie politisch ist Konsumverhalten?" (https://twitter.com/Tagesspiegel/status/1738811744909246658?t=CV8jYx96Xphf1sLXVOYpBw&s=19)</div><div><br></div><div>Interessant ist das, weil sich die Frage offensichtlich anders stellt: "Wie politisch sind Industrielle?" Das war doch in diesem Fall die Ausgangsfrage, die daraufhin Kauf- oder Nichtkaufentscheidungen auslöste. Es waren also die Reaktionen auf einen Industriellen, der das Geld, das er mit der Arbeit seiner Mitarbeiter und mit den Kaufentscheidungen seiner Kunden macht, für seinen individuellen politischen Einfluss in Deutschland einsetzt.</div><div><br></div><div>Dass der Tagesspiegel aber mit seiner Frage genau die gegenteilige Perspektive provoziert, die den Müller als Opfer von politischem Konsumverhalten erscheinen lässt, spricht für sich.</div><div><br></div><div>Etwas lässig formuliert, aber ich finde man könnte fast sagen: So wie in Deutschland politische Streiks juristisch nicht vom Streikrecht gedeckt sind, also der Arbeitnehmer nicht aus politischem Einflussbegehren heraus seinen konkreten Arbeitgeber bestreiken/benutzen darf, der ggf. gar nichts mit dem politischen Ziel zu tun hat, so könnte man argumentieren: Warum sollten Industrielle den Einfluss, den sie durch ihre Mitarbeiter und Kunden gewinnen, benutzen dürfen, um ihren individuellen politischen Zielen mehr Einfluss zu verschaffen, als ihn Mitarbeiter und Kunden haben?<br></div><div><br></div><div>Ich finde es mindestens nachvollziehbar, wenn nicht sogar wichtig, dass Bürger, wenn sie ihre ökonomischen Bedürfnisse politisch gegen sich verwendet sehen, dass sie ihre Kaufentscheidungen ändern. So sind politische Kaufentscheidungen quasi Notwehr gegen eine wirtschaftliche Korruption der Politik!<br></div>christorpheushttp://www.blogger.com/profile/05598145443426368895noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5594056179247860488.post-24476694677178786132023-12-20T14:29:00.001-08:002023-12-20T14:37:58.621-08:00Über Lithiumvorkommen in der Ukraine und moralischem Nudging an der Heimatfront<div>"...und wenn Europa die Energiewende vollziehen will braucht sie eigene Lithiumvorkommen. Die größten Lithiumvorkommen in Europa [sic] liegen im Donetsk Luhansk Gebiet. Deswegen will Russland die auch, um uns Abhängig zu machen..." https://twitter.com/christorpheus/status/1737599836201811993?t=T9tYx37QBlyBzQmWSB8jIA&s=19</div><div><br></div><div>Funfact: Weil der Kandidatenstatus zum EU-Beitritt von 2022 ja rechtlich nicht bedeutet, dass die Ukraine nun Europa beigetreten ist, finde ich die Behauptung ausgerechnet Donetsk und Luhansk, die quasi direkt an der russischen Grenze liegen, seien nun auf einmal Europa leicht übereifrig.</div><div><br></div><div>Aber gut. Zumindest blitzt kurz ein starkes geopolitisches, bzw geoökonomisches Argument für die Osterweiterung von Europa und entsprechend für die NATO-Osterweiterung zur Absicherung Europas durch, das ich so noch garnicht auf dem Zettel hatte.</div><div><br></div><div>Es klingt zumindest plausibel, weil, würden wir routinemäßig von aussen Kriege wegen der Moral, der Werte und dem Weltfrieden finanzieren, wäre uns schon vor Jahrzehnten die Kohle dafür ausgegangen. Abgesehen davon, wie allgemein bekannt geht es in der Politik um Interessen und nicht um Moral. Moralisches Verpacken von Politik fällt halt praktisch in die kategorie Nudging. Was zB nötig werden kann, weil der Gedanke Ressourcenkriege zu führen, also in anderen Ländern Menschen zu töten, um an die Rohstoffe zu kommen, für die meisten Menschen garnicht gut zu ihrer Selbstbeschreibung passt und sie es ablehnen würden, dafür ihr Geld und ihre Kinder zu geben. </div><div><br></div><div>Es würde wohl auch keine gute, bzw stabile Stimmung in einer Bevölkerung aufkommen, die so drauf ist, dass sie sich gegenseitig unterstellen müssten, der andere töte für seine egoistischen Motive. Um das aber als Staat trotzdem tun zu können, ohne dabei die Vertrauensgrundlagen in der eigenen Bevölkerung auf die ein oder andere Weise zu zerstören, bekommen Interessen oft eine moralische Verpackung.</div><div><br></div><div>Die politische Motivation für den Ukraine Krieg wird mit dem Lithiumargument auf jeden Fall sehr viel nachvollziehbarer.</div>christorpheushttp://www.blogger.com/profile/05598145443426368895noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5594056179247860488.post-92029739228502433062023-12-13T11:01:00.001-08:002023-12-13T11:03:40.529-08:00Über Faulheit, Moral, Idealisierung des eigenen Wissensbestandes und den Verlust von Weltbezug in der Politik und beim Publikum.<div>Das Problem ist ja, dass die Parteien in Deutschland schon lange nicht mehr miteinander über Themen reden & versuchen, zum Allgemeinwohl einen gemeinsamen, abgewogenen sachlichen Kompromiss zu entwickeln. Stattdessen wirft jede Partei der anderen einfach (quasi unabhängig vom Thema) vor, Deutschland schädigen zu wollen. (Kommentar zu X-Post https://twitter.com/christorpheus/status/1735009355425030302?t=9HjLHS0ztlO9QNvaI6dA9g&s=19)</div><div><br></div><div>Das ist natürlich einfach, weil man sich dann nicht über sachliche Details den Kopf zerbrechen muss, sondern einfach die groben Claims zum Thema aufruft und den anderen unterstellt, sie wollten aus niederen Beweggründen Deutschland schaden.</div><div>Die dazu gern genommenen Quasi-Mafiageschichten, die man um politische Situationen erzählt, kann man als Redner klarerweise besser improvisieren, als einen sachlichen Beitrag, der auf einen konkreten Beitrag der Gegenseite eingeht und dabei noch Offenheit für einen abgewogenen Kompromiss beinhaltet. Es ist einfacher, sich mit Kriegsgeschrei in einen Krieg zu stürzen, als mit abgewogenen Kompromissen einen Krieg zu beenden.</div><div><br></div><div>Das Niveau politischer Kommunikation, die heute im Wesentlichen mit Beiträgen arbeitet, die an schlechte Satirepointen, Predigten oder plump abwertende Facebook-Posts erinnern, begründet sich sicher darin, dass die oben angedeutete kognitive Faulheit politischer Redner ebenso der Faulheit, aber auch der Entertainmentlust des Publikums entgegenkommt.</div><div><br></div><div>Sachliche Argumentation durch moralische, also quasi zur Unperson erklärende Kommunikation zu ersetzen, ist ungleich voraussetzungsärmer und dabei stimmungs- & unterhaltungsreicher.</div><div><br></div><div>Das Problem ist nur, dass das die Gesellschaft in extrem angespannte, konfliktsensible Situationen bringt. Wenn Parteien beginnen, sich in moralischen Kategorien anzugreifen, also sich quasi zur Unperson oder Ungruppe erklären, bringt das natürlich die Bereitschaft für Kompromisse auf null.</div><div><br></div><div>Und nicht nur das. Die öffentliche Meinung schickt sich im Kampf zwischen akzeptablen und unakzeptablen Personen, Identitäten oder Gruppen sozusagen auch inhaltlich auf die falsche Fährte.</div><div><br></div><div>Der Kampf macht, wie oben angedeutet, unselbstkritisch, weil Selbstkritik im Zweifel dem Gegner zugute kommen würde. Selbstkritik würde aus der Perspektive die Kohäsion der Gruppe gefährden.</div><div>Unter den Umständen wird häufig das eigene Wissen idealisiert, um es vom Wissen der Gegner abzugrenzen. So wird logischerweise eine Art Entweder-Oder-Gegenüberstellung der Gruppen forciert, die jegliche Innovation in den Wissensbeständen der sich gegenüberstehenden Gruppen behindert.</div><div>Es geht inhaltlich schnell nicht mehr um eine bestmöglich differenzierte Perspektive auf die Gesellschaft, sondern um eine schnell Resonanz erzeugende Perspektive, die sich vor allem gut von den anderen abgrenzt. Nachvollziehbarer Weise verliert dann in dieser Weise akkumuliertes Wissen den Weltbezug.</div><div><br></div><div>Interessant und auch sehr problematisch ist, dass der sich unter den genannten Bedingungen ausdünnende Weltbezug nicht als solcher erkannt wird. Die starke gruppenbezogene Idealisierung des eigenen Wissensbestandes behindert die Selbstkritik, macht unfähig (auch mit sich selbst) Kompromisse einzugehen und man schwört sich darauf ein, dass der eigene Wissensbestand alternativlose Realität sei. Schließlich bedeutet Widerspruch zum eigenen Wissensbestand eben auch Gegner zu werden, ist also sozial mit den härtesten Konsequenzen verbunden.</div><div><br></div><div>Man kann das alles so beobachten. Es ist nicht so, dass es schwer ist, der Politik fortgeschrittenen Realitätsverlust oder Dummheit vorzuhalten. Nur vielleicht ist es eben mehr ein Problem der Faulheit von Politik und Publikum, das zu moralischer, also den anderen zur Unperson/Ungruppe erklärende Kommunikation verleitet, was wiederum Konflikte provoziert und in dem Maße dann unselbstkritisch macht, zur Idealisierung des eigenen Wissensbestandes führt und man dabei nicht sieht, dass das eigene Wissen mehr mit dem Gegner zu tunhat, als mit der Welt. </div><div><br></div><div>Ein Drama, wenn ein in dieser Hinsicht getrübter Weltbezug die Gesellschaft irreführender Weise über ein Klippe hinweg laufen lässt.</div>christorpheushttp://www.blogger.com/profile/05598145443426368895noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5594056179247860488.post-72419564729433209282023-12-11T05:29:00.001-08:002023-12-13T11:04:14.401-08:00Die Politik möchte das Lohnniveau nicht positiv beeinflussen <div>Dass die Löhne in den letzten 30 Jahren mit Ansage und verschiedenen Maßnahmen erfolgreich gedrückt wurden, um, wie man Ende der 1990er Jahre sagte, den Niedriglohnsektor auszubauen, hat nun fatale Folgen. Denn alle Kosten (so auch das Existenzminimum) haben sich natürlich nicht nach unten bewegt.</div><div><br></div><div>So ist in den letzten 30 Jahren politisch direkt daran gearbeitet worden, den Lohnabstand zum Existenzminimum zu reduzieren.</div><div><br></div><div>Komisch ist in diesem Zusammenhang, dass auf der einen Seite ganz offensichtlich die Politik die Fähigkeit besitzt, durch Maßnahmen langfristig den Niedriglohnsektor auszuweiten, also das Lohnniveau nach unten zu beeinflussen. Andererseits gibt sich die Politik aber wie der Ochs vor dem Berg, wenn es darum geht, das Lohnniveau nach oben zu beeinflussen.</div><div><br></div><div>Und weil Politiker nicht dumm sind, ist davon auszugehen, dass sie das eben nicht wollen.</div>christorpheushttp://www.blogger.com/profile/05598145443426368895noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5594056179247860488.post-63702983200275836462023-12-10T13:07:00.001-08:002023-12-10T13:07:57.185-08:00Verblödung durch Moralisierung<div>Umdeutung ist ein beliebter rhetorischer Trick. Man wird mit schwierigen Fragen konfrontiert, für die man keine Antwort hat. Dann ist es bei Vortragenden und beim Publikum besonders beliebt, Schwierigkeiten mit moralischen Defekten zu assoziieren. Also sachliche Probleme in moralische Probleme umzudeuten.</div><div><br></div><div>Das polarisiert quasi automatisch auf einen eindeutig erscheinenden Lösungsraum. Differenzierte sachliche Auseinandersetzung ist schwierig, unüberschaubar, voraussetzungsreich und daher nicht sehr wahrscheinlich.</div><div><br></div><div>Das Publikum ist gewöhnt daran, durch die Übersimplifizierung moralisch nudgender Medienbeiträge geschmeichelt zu werden, weil diese den falschen Eindruck einer überschaubaren Problemlage erwecken, die gut verstanden wird.</div><div><br></div><div>Die Bequemlichkeit, einfache Geschichten zu erzählen, auf der einen Seite und das Geschmeichelt sein durch die Validierung eines übersimplifizierenden Weltbildes auf der anderen Seite bilden einen Zusammenhang, der ... der die öffentliche Meinung im Prinzip verblödet, man muss das so sagen. Oder vielleicht doch besser: der die öffentliche Meinung abbringt von einem sachlichen Verständnis ihrer Umwelt.</div><div><br></div><div>In ruhigen Zeiten, wenn alles läuft, wenn Politik und Medien im Prinzip quasi nichts falsch machen können, also keine essentielle Rolle spielen, fällt es im Grunde nicht besonders unangenehm auf, wenn wir uns als Publikum und Vortragende durch "gegenseitiges Eierschaukeln" problematisch weit von den sachlichen Grundlagen unseres Realitätsbezugs verabschieden.</div><div><br></div><div>Wenn die Zeiten nun problematischer werden und der Wunsch nach Überschaubarkeit umso größer wird, fängt man oft an, in quasi infantiler Weise moralischer Übersimplifizierung sogar noch zu forcieren, wenn man verdrängt hat und nicht sehen möchte, dass man mit seiner Dummheit das Problem erst mit erzeugt hat.</div>christorpheushttp://www.blogger.com/profile/05598145443426368895noreply@blogger.com