Vor Urzeiten habe ich mal einen Film gesehen (Das war so ein Lehrfilm für BioLKs), in dem auf die wichtige Rolle von Kleinstlebewesen (Bakterien, Pilze, Sporen yni) bei der Wolkenbildung, bzw. im Zusammenhang mit Wetter hingewiesen wurde. Bakterien und Co. spielen wohl eine wesentliche Rolle als Kristallisationskeim, an dem dann Wolken quasi zu Regen ausfällen können. Schon damal, wie gesagt vor Urzeiten, gab es in diesem Film einen kritischen Unterton insbesondere in Bezug auf gentechnische Entwicklungen für so eine Art "genetisches Frostschutzmittel". Der garnicht weit hergeholte Gedanke war so in etwa, dass Genteile ausstreuen (DLF (2013) "Gene unterwegs" & SWR (2013) Ein Turbo für die Evolution von Einzellern ) und u.U. auch von Pflanzen zu Bakterien quasi getauscht werden können; also Genteile aus Pflanzen auch in Bakterien wirksam werden (auch wenn das wohl in dieser Richtung noch nicht beobachtet wurde; nur anders herum). Wenn nun aber, die Genteile ausstreuen würden, die der Pflanze sozusagen einen etwas tieferen Gefriergrad beschehren (so das sie weniger Frostschäden abbekommt) und sich diese Eigenschaft oder ähnliche (also erst bei tieferen Temperaturen Wasser zu Eis werden zu lassen) auf bestimmte klimarelevante Bakterien überträgt, die, um den Fachterminus zu nehmen, für die "Eisnukleation" zuständig sind, dann würde das Wasser in den Wolken nicht mehr bei entsprechender Temperatur an ihnen kristallisieren/kondensieren und z.B. in unseren Breiten quasi kein Regen mehr fallen (vgl. dazu dradio (2012) Mikrobielle Regenmacher oder auch hier swr2 Campus (2012) Bakterien als Regenmacher)
Das mag weit hergeholt klingen, jedoch erinnert es nochmal daran, dass Gentechnik so oder so z.B. auch recht geradlinig Einfluss auf das Wetter haben könnte. Mitnichten geht es bei der Gentechnik um überschaubare Funktionszusammenhänge, oder "nur" um die biologischen/genetischen Konsequenzen. Wie auch eine mich sehr beeindruckende Textstelle von Jürgen Markowitz über "Probleme eigendynamischer Funktionszusammenhänge" beschreibt, welche ich hier abschliessend nicht unzitiert lassen möchte:
"Wenn zum Beispiel Genforscher entdecken, wie man die Erbinformationen menschlicher Gene verändern kann, dann bieten sie womöglich einen makabren Fall eigendynamischer Funktionszusammenhänge. Man vergegenwärtige sich zunächst folgende Kette funktionaler Abhängigkeiten: 1. Gene steuern die (Re-)Produktion von Zellen. 2. Zellen verbinden sich zu Organismen. 3. Organismen differenzieren in sich spezialisierte Organe aus, etwa ein Zentral-Nervensystem. 4. Viele Organismen und Organe `gehen' in die Evolution. Eines der Ergebnisse: die Entwicklung des Gehirns, dann die des Bewußtseins. 5. Mehrere Bewußtseine treten miteinander in Kontakt; sie betreiben Interaktion. 6. Auch Interagieren ist der Evolution ausgesetzt. Es entstehen komplexere Kommunikationssysteme. 7. Auch Kommunikationssysteme evoluieren und differenzieren Subsysteme aus, zum Beispiel das Subsystem Wissenschaft. 8. Auch solche Teilsysteme unterliegen der Evolution und der Differenzierung. Die Wissenschaft differenziert sich in Disziplinen, etwa die der Biologie. 9. Auch Teilsysteme von Teilsystemen unterliegen der Evolution und neigen zur Ausdifferenzierung wieder neuer Teilsysteme: die einzelnen Disziplinen in Forschungsschwerpunkte, zum Beispiel den der Genforschung.
Diese extrem komplexe und hier in fast unzulässiger Vereinfachung dargestellte Funktionskette birgt in sich offenkundig die Möglichkeit, ihre Struktur zu ändern und sich in einen Zyklus zu verwandeln dadurch, daß das Ende - die Genforschung - sich mit dem Anfang - den Genen - verbindet: durch Genmanipulation. Es entstünde ein genreferentieller Funktionszyklus und damit, so wird man wohl urteilen dürfen, ein circulus vitiosus. Verändern der Gene führt über die verschiedenen Zwischenglieder zur Veränderung der Gehirne, der Bewußtseine der Kommunikation, der Wissenschaft, der Genforschung, neuer Genmanipulation [...]"
(Markowitz, J. (1988) Seele in der Defensive. Anmerkungen zum Problem der Partizipation, S.4 ) (G+-Beitrag)