Was das Anbieten von Büchern/Medien betrifft, da haben Online-Buch/Medienhändler *und* auch der Offlinehandel echt Glück. Nämlich deshalb, weil Bibliotheken einen konsequenten Schritt nicht gehen (können/wollen). Diese könnten ja nämlich auch hergehen, und so wie es der Nächste zum Vorherigen immer sagt, einfach die Ansage machen, vielleicht auch einen netten Brief schreiben, und sagen:
Lieber gegenwärtiger Medienhandel (offline oder online),
Schaut mal, Euer Geschäftsmodell ist echt gut, aber um das zu retten können wir jetzt leider nicht darauf verzichten unser Modell stringent ins Internet zu bringen. Wir bieten unseren Kunden (zu den üblichen fantastischen Preisen von Bibliotheken) ab jetzt OnlineAccounts an, in denen sie auf unseren zunehmenden digitalisierten Bestand von Büchern (ggf. auch auf andere Medien, lesend, nicht druckend oder speichernd) streamend zugreifen können. Und das sehr einfach und mit einem ebenso fantastisch günstigen (VG-Wort/GEMA hastenichgesehen-) Aufschlag.
Freut Euch, denn Ihr habt nun die Möglichkeit Euch auf Euren neuen Hauptaufgabenbereich zu konzentrieren, nämlich die aktuellsten Neuheiten unter die Leute zu bringen. Den Rest übernehmen wir dann jetzt für Euch, für den Kunden sehr viel bequemer und billiger. Unsere schönen Offlineräumlichkeiten werden wir mit zunehmendem Erfolg der Nutzung einer Onlineseite sukzessive so gestalten, dass wir den Wünschen der Kunden entsprechend das Ökosystem Bibliothek erstmal in Richtung offene Kaffeeumwelt umwandeln, in der kleine lokale Gewerbetribende thematische Leseloungen einrichten, die symbiotisch in unseren Räumlichkeiten funktionieren.
Nach dem neuesten Urteil des EuGH, klären wir jetzt noch ein paar rechtliche Einzelheiten und dann freuen wir uns auf eine angenehme nachbarschaftliche und freundschaftliche Konkurrenz auf unserem schönen "Marktplatz der Medien".
Mit freundlichen Grüßen
Ihre im öffentlichen Dienst angestellten Bibliothekare.
Ich wünschte mir zumindest, dass sie sowas ähnliches sagen (könnten/wollten).
Bibliotheken scheinen mir sehr sehr attraktiv , wenn man sie etwas umstrukturieren würde. Z.B. wenn man mit zunehmender digitalisierter Nutzung das Papier im Keller/Lager abrufbar hält und oben verschiedene "Medienkonsumlounges" anbietet. Also quasi die archivarische Kernfunktion von Bibliotheken "in den Keller bringt" und trennt von einer irgendwo verschmelzenden Online/Offline Umgebung für den angenehmen öffentlichen Medienkonsum (Vielleicht auch für Vorträge/Diskussionsforem hier und da) und entsprechend an der freiwerdenden Oberfläche Platz schafft für "atmosphärische Bedürfnisse". Also wäre ich König der Bibliotheken, dann würde ich diese Idee mal meinen Mitarbeitern und der Politik unterbreiten. Und das noch mit dem expliziten Hinweis, dass so eine Struktur eine ganz faszinierende Form ist lokale Wirtschaft zu verbinden mit dem verfassungsmäßigen Auftrag Beihilfe zur gesellschaftlichen Meinungsbildung zur Verfügung zu stellen. Das nur explizit nochmal, für alle die, die das nicht zwischen den Zeilen mitlesen. Als König der Bibliotheken wäre einem dann natürlich klar, dass man sowas nicht in 5 Jahren so umsetzen kann, dass man schon die Geilheit der neuen Form direkt sehen könnte, aber als eine Einrichtung braucht man ja eine Langzeitstrategie.