Absurd unverhältnismäßiges Schwarz-Weiß- Malen, bzw. Denken ist ein riesen Problem. Die politische Rhetorik des Ausnahmezustands bzw. der Heimatfront verliert durch die Bedrohung und durch den Willen zu mobilisieren natürlich bewusst an Differenzierung. Die wichtigste Frage wird: "Stehst Du auf der richtigen Seite? Denn wenn nicht, bist Du eine Bedrohung und ich muss mich gegen Dich verteidigen."
Verzweifelt versuchen die Leute Eindeutigkeit zu signalisieren, weil sie letztlich wissen: "Hinter die Stirn gucken können wir uns alle nicht, deswegen muss ich heftig signalisieren, damit der andere mich richtig einordnet."
Journalistinnen und Publikum regredieren zum sich scheinbar selbstverteidigenden Mob, der sich Kriterien zurechtbiegt, nach denen mit bestimmten Eigenschaften Identitäten identifiziert werden können, um diese so nach Freund oder Feind sortieren zu können. Das wird dann als Nachrichten normalisiert verkauft.
Vertrauen geht verloren und die Maßnahmen, mit denen verzweifelt versucht wird, das Vertrauen wiederherzustellen, schaffen logischerweise weiteres Misstrauen. Weil Vertrauen quasi erzwingen zu wollen eben widersprüchliche Situationen schafft, die nicht vertrauenserweckend sind.