Samstag, 16. August 2014

Blabla

Die Gleichzeitigkeit des ganzen gedanklichen Gerödels, das einen Gedanken ausmacht, das man für ein Gegenüber in diese miese schmale Sequenz von, für ihn, möglichst passenden Worten bringen muss, damit er wiederum die Sequenz von Worten in eine Gleichzeitigkeit von gedanklichem Gerödel zusammenbringen kann... das ist bei den interessanten Dingen ein so krasses Problem (insbesondere bei mündlicher Kommunikation, bei der doch recht schnell quasi ein buffer overflow des Arbeitspeichers droht), dass ich manchmal ein gewisses Verständnis hege, dass soviel langweiliges und triviales Zeug gelabert wird.

Jeder weiss wie schnell sich Gedankengebäude auflösen können. Man liest einen Text, stapelt währenddessen Schicht um Schicht von Gerödel aufeinandern, ohne das man das groß merkt und wenn man dann nach einer Zeit die Textstelle wiederfinden möchte, die so furchtbar geil war, dann findet man sich u.U., aber man merkt in dem Moment auch, dass man die isolierte Textstelle nicht einfach mit dem selben Gefühl wiederlesen kann, ohne vorher durch Lesen der vorherigen Textzeilen Gerödel aufzuschichten. Das ist natürlich nicht bei jedem Text so, aber meiner Erfahrung nach bei den guten.

Das Problem ist sozusagen, dass man für gute Gedanken eine Menge Gerödel balancieren muss. Beim Lesen von Texten hat man immerhin noch den Vorteil, dass der Text nicht wegläuft und man kann seinem schlechten Gedächtnis aushelfen, indem man Zeilen oder Passagen einfach nochmal liest. In Situationen mündlicher Kommunikation ist das natürlich nicht so. Und umso schwerer ist es in einem Gespräch gemeinsam in Gedankengebäuden zu spielen. Allerdings macht es auch, wenn es dann klappt, eine Menge mehr Spaß. Man kann ja über ein, zwei Stunden Gespäch wirklich wunderschön und interaktiv mit Gerödel spielen.

Und dann klingelt das Telefon, oder etwas anderes reisst einem aus dem Gespräch und man hört förmlich die Gedankengebäude krachen. Naja, wie auch immer. Beides hat natürlich seine Momente, schriftliche und mündliche Kommunikation. Aber beides wird erst richtig gut, wenn man Zeit hat.

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