Ich weiß manchmal echt nicht, wie in Deutschland überhaupt relevante Entscheidungen zustande kommen.
Logischerweise gibt es natürlich keine Entscheidungen, die für alle einfach gut sind. So gibt es immer Gründe. OK.
Wenn man sich nun ansieht, welche relevanten Entscheidungen trotzdem getroffen werden, dann kann man statistisch gesehen auf jeden Fall ein Merkmal besonders herausstellen, das wichtig ist, damit Entscheidungen trotzdem getroffen werden:
Langfristig wichtige Entscheidungen haben mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Konsequenzen, die gegen das Allgemeinwohl laufen.
Das klingt für eine Demokratie erstmal merkwürdig. Allerdings, wenn man sich ansieht, unter welchen Bedingungen langfristig wirksame wichtige Entscheidungen politisch getroffen werden, dann sind das größere Krisen, in denen nie ruhig und im Bewusstsein von Dilemmata differenziert abgewogen wird (passiert medial aber auch so oder so nicht), sondern Entscheidungen erzwingen sich dann scheinbar aus einer aktuellen Krisensituation.
In Situationen, in denen sich Menschen irgendwie bedroht sehen, dann hören sie eine Rhetorik von alternativloser Unumgänglichkeit gern und so mobilisieren sich dann auch schnell politische Mehrheiten gegen das Allgemeinwohl.
Herzlichen Glückwunsch.