Mittwoch, 3. Januar 2024

Über politisches schwarze Peter zuschieben, neofeudale Politik und eine nicht vorhandene bürgerorientierte Allgemeinwohlperspektive

Folgendes schreibe ich in Reaktion auf diesen X-Post (https://twitter.com/Peter_Jelinek/status/1742553197166678303?t=Lj6uWP6t5VF-jK1Z5-hiYw&s=19):

Das Ding ist ja, das schwarze Peter zuschieben ist eben eine (leider) funktionsfähige Strategie sein eigenes Verhalten als nicht veränderungsbedürftig zu präsentieren, weil man das eigene Handeln ja hinter der Schuld der anderen versteckt. 

Und genau das ist ein großes Problem quasi aller Parteien: Sie sind über Jahrzehnte defakto nur gewillt Partikularinteressen umzusetzen, die mit dem Allgemeinwohl nur peripher zu tun haben (https://link.springer.com/article/10.1007/s41358-017-0097-9) und die Kritik daran wehren sie einfach mit relativ stumpfen Sprachspielen ab.

Das funktioniert auch nur super, weil der Journalismus fast ausschließlich nur noch Bühnengeber für die jeweiligen Sprachspiele ist, mit denen die Bürger gegaslighted, genudged und letztlich für dumm verkauft werden. Unser Journalismus bietet quasi keine kontingente Reflexionsebene an.

Das ist schade, weil wir mehr denn je eine Politik benötigen, die genau nicht diesen neofeudalistischen Stil weiterfährt, sondern den normalen Bürger als gleichberechtigten Gegenpol ins Spiel bringt und ihm so Unterstützung bietet sich aus der - auch historisch bedingten - gebückten Bittstellerhaltung zu befreien.

Nach den letzten 100 Jahren 40-Stundenwoche und der nicht beim Bürger angekommenen Produktivitätsentwicklung wird das Zeit. 

Das einzige was dagegen sprechen kann ist, dass die, die die letzten 100 Jahre unfassbare Ressourcen angehäuft haben, ja den ganzen Bums evtl durchgespielt haben und ownen, dass die uns in einer Art gut kontrollierten Wirtschaftssimulation uns unsere Lebenswelt jederzeit mit Krieg und Krisen um die Ohren hauen können und uns damit quasi im Geiselhaft haben. 
Aber selbst wenn dem so wäre. Was soll man machen? Aufgeben macht aus meiner Sicht eher keinen Sinn. Dh selbst eine solch verfahrene Situation da wäre, dann würde aich das eher einen Grund geben direkt anzufangen sich für eine vernünftige bürgerorientierte
Perspektive einzusetzen.