Dienstag, 6. Februar 2024

Episodenwechsel in einer Langzeitstrategie der USA oder Warum Trump auch nützlich ist

Manchmal investieren sich Politiker so tief zB in Kriegslogiken, die aber nur für eine gewisse Zeit strategisch nützlich sind, so dass nur ein Wechsel der Politiker/Parteien einem Episodenwechsel in einer Strategie anschlussfähig macht ohne dabei alles vorher erreichte wieder abzuräumen.

Biden zB hat Europa in einen Krieg geführt, der Europa für 10-20 Jahre energiepreismäßig schlechter dastehen lässt als die USA. Das Ziel Europas Wirtschaften (insbesondere D) so konkurrenzmäßig hinter den USA zu positionieren ist durch den Krieg erreicht. Nun ist der Krieg für die Ukraine nicht gewinnbar, aber über die NATO Unterstützung wird die Ukrainische Armee und so der Krieg trotzdem quasi künstlich am Leben gehalten. Das kostet Geld. Viel Geld.

Wenn für die Amerikaner das Ziel erreicht ist werden sie die Mittel für den entsprechenden Einsatz canceln. Das würde aber wichtige internationale Beziehungen gefährden. Beziehungen mit Staaten, dessen Politiker sich nicht nur selbst, sondern auch ihrer Bevölkerung den Krieg letztlich moralisch aufgeschwatzt haben. Olaf Scholz kommuniziert ja bspw eine enge Absprache mit den USA. So würde Ilaf natürlich echt doof dastehen, wenn Biden nun erklären würde, dass sein Ziel erreicht sei und die abgesproche Kooperation nur als Spaß gemeint war.

An der Stelle kommt eben für eine Langzeitstrategie der Wechsel der Lager ist Spiel. Trump kann bspw in seiner spieltheoretischen Rolle als Madman den Krieg zack beenden ohne dass Biden, bzw die Demokraten bei ihren internationalen Kontakten in ihrem Ansehen schaden nehmen.

Aus einer überparteilichen Sicht kann man so sicherstellen, dass man in einer langfristigen Strategie nicht in einzelnen Episoden hängen bleibt, nur weil PR zB zu gut funktioniert und Politiker, Journalisten und Publikum sich so sehr in den Geschichten verfangen, dass sie kein Ende mehr finden.

Gerade im Fall von Krieg, in den man sich labert und labern lässt, ist zB das geschaffene Leid so groß, dass man immer schwerer sagen kann:"Upsi, ich lag falsch. Funktioniert doch nicht. Wir machen jetzt was anderes, denn eigentlich war es nicht so wichtig". Sowas kommt nachvollziehbarerweise nicht gut an, wenn die Leute hochemotionalisiert und moralisch geführt andere Menschen töten wollen, bzw andere Menschen andere Menschen töten lassen wollen.

Deswegen kann man Trump als nützlich erachten. Denn die Demokraten und ihre Community können ihren Film so weiterfahren und einfach sagen: Wegen Trump und  einfach auf die nächste Aktivierung warten.

Umgekehrt funktioniert das Spiel natürlich auch.